Im Anschluss an das Kirchenmusikstudium in Frankfurt am Main absolvierte Kantor Jens Lindemann weitere Aufbaustudiengänge in Chor- und Orchesterleitung, sowie diverse Meisterkurse (u.a. bei Eric Ericson). Schon zu Studienzeiten galt sein Interesse der Vokalmusik, was sich in der Leitung diverser Chöre und eines Vokalensembles zeigte.
Seit 2003 ist Jens Lindemann Dekanatskantor und Leiter der Dekanatskantorei Rüsselsheim. Seine Liebe gilt vor allem der klassischen Musik, die er bei Konzerten bevorzugt in historischer Aufführungspraxis gestaltet.
An der Orgel ist er jeden Sonntag in der Martinsgemeinde Rüsselsheim zu hören, deren Gottesdienstorte im wöchentlichen Wechsel Matthäus- und Stadtkirche sind. Auch aufgrund des Wechsels zwischen der kleineren Orgel der Matthäus-Kirche und der großen Walcker-Orgel in der Stadtkirche ist dabei eine große Bandbreite an Komponisten und Stilen zu hören.



Aufgrund des Corona -virus und der damit verbundenen Auflagen der Bundesregierung findet z.Zt. keine Kirchenmusik statt, sowie keine Proben der Kantorei.


Am 01. 09. 2019  war der Festgottesdienst zur Orgeleinweihung;  bei dem sowohl “ Laudes organi “ von Zoltán Kodály wie Cantique de Jean Racine von Gabriel Fauré zur Aufführung kamen.


Am Totensonntag, dem 24. 11. 2019 um 19 Uhr führten die Dekanatskantorei und der Ev. Kirchenchor Hochheim gemeinsam mit der Ginsheimer Kantorei das Mozart Requiem in der Ev. Kirchein Ginsheim auf. Die Aufführung begann mit dem Klarinettenkonzert von Mozart KV 622 wobei der Solist Christopher Woods eine besonders einfühlsame und virtuose Beherrschung seines Instruments demonstrierte.

Das Orchester Capella Francoforte- ein Barock-orchester- wurde gekonnt von Dekanatskantor Jens Lindemann geführt. Die evangelische Kirche in Ginsheim platzte am Aband des Ewigkeissonntags aus allen Nähten. Die 75 Minuten Aufführungsdauer waren ein wahrer Hörgenuss. Der Chor mit etwa 100 Sängerinnen und Sängern, der aus drei Chören sich zusammensetze wird weiterhin zusammenarbeiten z.B beim Weihnachtsoratorium im kommenden Winter.

Die Solisten, die vor allem im Requiem als Quartett zu hören sind, bestachen durch einen sehr ausgewogenen und harmonischen Zusammenklang. Sowohl die Sopranistin Marion E.Bücher-Herbst und der ungewöhnlich bei dieser Partie als Alto singende Jud Perry Altus sind besonders hervorzuheben. Ralf Emge und Christoph Kögel arbeiten schon lange mit Jens Lindemann zusammen und sind dem Rüsselsheimer Publikum ein Begriff.

Stehende Ovationen mit nicht enden wollendem Jubel belohnte dieses zum Totengedenken am Ewigkeits-sonntag gelungenes Konzert.

Zum Werk :

 Im Oktober 1791 stellte Mozart wenige Monate vor seinem Tod dieses Stück als Solo – Konzert für Bassklarinette fertig. Am 24.11. wird diese Fassung, die aus drei Sätzen ( Allegro – Adagio – Rondo ) besteht zur Aufführung kommen. Der Notentext ist eine Rekonstruktion, da die autographe Partitur verschollen ist. Das Requiem, das eine Auftrags-komposition für den Grafen Franz von Walsegg im Jahr 1791 war, wurde  nicht vollendet. Mozart verstarb am 5.12.1791 und hinterließ ein Werk ohne Sanctus und zu weiteren Teilen existierten lediglich Gesangs.und Bassstimmen, sowie Skizzen zur Orchistrierung. Die fejlenden Teile wurden von Mozarts Schüler franz Xaver Süßmayr ergänzt.

Das Requiem wird besonders von Chor – partien getragen, der Einsatz von Solisten ist sehr sparsam und das Orchester spielt eher eine begleitende Rolle. Der Aufbau des Requiems orientiert sich ansonsten an der üblichen Gestalt der katholischen Totenmesse…7 Teile ( Introitus, Kyrie, Sequenz, Offertium, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei sowie dem Communio ).

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Am Samstag, 11. August 2018 um 19 Uhr fand in der Stadtkirche ein Wunschkonzert-Orgelimprovisationen auf Zuruf mit Evert Groen statt. Listen mit Ideen für Improvisationen von Liedern oder sonstigen Motiven lagen vor dem Konzert aus. Auszug Presse -Bericht des Benefizkonzertes: Zitat Kurt Hohmann: “ einen schönen Blumenstrauß hat Organist Evert Groen komponiert, aus Blumen, die das Publikum vorher ausgewählt hatte“.  Es wurden u.a. vorgestellt: Filmmusik von Ron Goodwin—Miss Marple schlich durch die Kirchenbänke—der Entertainer  von Scott Jopin—Charlie Chaplin tanzte munter um den Altar. Aber es erklangen auch die Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach.

Pressebericht in der Mainspitze vom 21. 07. 2018: Faszination Orgel: noch gibt es Kirchenmusiker-Nachwuchs in Rüsselsheim, aber es könnte mehr sein.

Auszug aus der musikalischen Laufbahn von Johannes Batke: mit 10 Jahren mit dem Orgelspiel begonnen hat sich der heute 22 jährige stetig weitergebildet. Auch in seinem Auslandssemester in Mexiko 2016 hat er Orgel gespielt. Er bekam und bekommt Unterricht bei dem Dekanatskantor Jens Lindemann.

Jugend und Orgelmusik? viele denken bei dem mächtigen Instrument erst einmal an getragene Musik und Zuhörer im fortgeschrittenen Alter. Dass dieses Vorurteil nicht stimmt, zeigen die Erfahrungen von Johannes Batke und die Reaktionen, die er von Gottesdienstbesuchern erhält. Das Orgelspiel sieht er ungeachtet aller anderen Interessen und Verpflichtungen als wichtigste Konstante in seinem Leben.

Christian Hopp – der junge Hauptorganist der evangelischen Kirche in Nauheim –  hat das Orgelspiel zwar nicht zu seinem Hauptberuf gemacht, steckt aber viel Zeit und Enthusiasmus in die Musik und ist in seinem “ Nebenberuf “ als Organist stark eingespannt. Er spielt seit über 10 Jahren auch regelmäßig Konzert und erweitert regelmäßig sein Repertoire. Wo kann man sonst regelmäßig einmal in  der Woche Livemusik hören — sagt er.

Teenager und Kirchenmusik? gelingt es wirklich für die Orgel zu begeistern? Nicht in Scharen, aber doch immer wieder einige. So waren von den 41 Organistinnen und Organisten, die im Jahr 2017 im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ( EKHN) die sog. D-Prüfung ( nach der ersten Ausbildungsstufe ) ablegten, immerhin 13 unter 18 Jahre alt. Insgesamt spielen in der EKHN 120 Menschen hauptberuflich und ca. 3.300 nebenberuflich die Orgel.

Die Kirchenmusik hat bis heute in der evangelischen Kirche einen höheren Stellenwert als in der katholischen. In der katholischen Kirche sind wesentlich weniger hauptberufliche Organisten- gerade mal 8 sind es im Bistum Mainz. In den 22 Gemeinden im Dekanat Rüsselsheim ( identisch mit dem Landkreis Groß-Gerau ) sind alle 63 Organisten nebenamtliche tätig.

 

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